Freitag, 16. September 2016

TRANSFORMATOR 2016 - Die Künstlerin Nesa Gschwend

Zu sehen am TRANSFORMATOR
Living fabrics
von Nesa Gschwend aus Niederlenz

Noch bis 24.September 2016 im Othmarsingerstrassen Quartier





www.nesagschwend.ch

Partizipatives Kunstprojekt
Materialien – Farben – Muster – Gewebearten  – Verarbeitung – Arbeitsbedingungen – Transport-wege – Träger – Funktion  - Entsorgung - Ausgemusterte Textilien haben eine weite Reise hinter sich und speichern viele verschiedene Spuren und Geschichten in sich.
Woher kommen sie? - Aus was für Material sind sie gefertigt? - Wie und von wem wurden sie hergestellt? - Wie sind sie hierher gekommen? - Welche Bedeutung hatten sie für jemand persönlich? - Was für Geschichten erzählen die Verbrauchsspuren?

Der Teppich – ein Ort für alle

Auf einem teppichartigen Objekt wird mit Nadeln, Scheren, Garn usw. ein Arbeitsplatz eingerichtet. Gebrauchte Kleider, die von den Beteiligten mitgebracht werden können, werden durch schneiden – reissen – auftrennen usw. auseinandergenommen und von Hand auf Stoffe aufgestickt – aufgenäht.
Daraus entsteht eine Installation, die als grosser Teppich alle diese Ebenen miteinander verbindet. Eine langsamer Prozess, der viele Stunden und viele Hände benötigt.

-Der Teppich als ursprünglich nomadisches Objekt, als Begleiter auf Wanderschaft wird ausgebreitet, wieder zusammengerollt, um an einem neuen Ort wieder ausgebreitet zu werden.

-Der Teppich als wärmender Schutz, als Raumgliederung, als Gebetsort, als roter Teppich, als Läufer usw. verbindet nicht nur Menschen und Räume miteinander, sondern als Kulturgut auch Ost und West. An diese Tradition knüpft das Projekt Living Fabrics an.

Living Fabrics ist als Langzeitprojekt konzipiert. Es startet 2016, verbindet viele unterschiedliche Orte und Gruppen und wächst bis 2020 kontinuierlich weiter.

Die gesamte Installation, an der sich viele Personen beteiligen werden, ist auch als Teil einer internationalen Menschenrechtskonferenz konzipiert, die von Ekta Parishad 2018 in Delhi und 2020 in Genf organisiert wird.

Textilien kommen heute vor allem aus Asien. Sie sind ein wichtiges, jedoch auch schwieriges Arbeitsfeld für Milliarden von Menschen. Die Installation verbindet die Geschichten und die Arbeit  dieser Menschen in einem gemeinsamen Gewebe.

Die gefundenen Textilien - die beteiligten Personen - die Begegnungen - der Austausch - die Orte werden zusammen die Umsetzung prägen.

Durch das gemeinsame Arbeiten von Hand entsteht ein Austausch, eine neue Verbindlichkeit, oder wie 
Richard Sennet in seinem Buch „Handwerk“ es benennt: Der Verlust der Hand, resp. die Trennung von Kopf und Hand, schadet letztendlich dem Kopf.

In der Zeit von Januar – April 2017 werde ich in Südindien in verschiedenen Dörfern, die von Ekta Parishad betreut werden mit Leuten an dem Projekt arbeiten.
Eine Videodokumentation wird den Prozess begleiten und die verschiedenen Orte miteinander verknüpfen.

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